Fellows 2012/2013
Dr. Yavuz Aykan
École des hautes études en sciences sociales, Paris, Frankreich
Between Person and Property: Towards a Socio-Legal History of the Slave Mother in Early Modern Ottoman Society
Yavuz Aykan schloss seinen B.A. in Geschichte an der Dokuz Eylül Üniversitesi (Universität des 9. September) in Izmir in der Türkei ab. Er setzte sein Studium anschließend am Fachbereich für Geschichte der Boğaziçi Üniversitesi (Bosporus Universität) in Istanbul fort und erhielt dort seinen M.A. Sein Promotionsstudium absolvierte er in Paris an der EHESS (Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales) mit der Dissertation Les acteurs de la justice à Amid et dans la province du Diyarbekir d’après les sicil provinciaux du 18e siècle unter Betreuung von Prof. Gilles Veinstein. Bevor er als Fellow zu re:work kam, gab er zahlreiche Sprach- und Geschichtskurse am INALCO (Institut National des Langues et Civilisations Orientales) in Paris und an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Seine derzeitigen Forschungen konzentrieren sich auf die Konstruktion von „Personentypen“ in der islamischen Rechtslehre und ihrer Anwendung in der Gesellschaft vom 14. bis zum 18. Jahrhundert.
Im Rahmen seines Forschungsprojektes bei re:work untersucht er die Sklavenarbeit in der frühmodernen osmanischen Gesellschaft mit Fokus auf die häusliche Sklaverei. Aus der Perspektive eines Rechtskonzeptes, das muslimische Rechtsexperten als „Mutter des Kindes“ (umm al-walad) bezeichnen, widmet sich dieses Projekt der Konstruktion doktrineller Kategorien bezüglich der Arbeit innerhalb der islamischen Rechtsprechung und ihrem Einsatz im Alltags- und Wirtschaftsleben des Osmanischen Reiches. Zur Präzisierung der Rechte, die zur Kategorie umm al-walad zählen, untersucht das Projekt doktrinäre Modelle von Menschen und Dingen, mittels derer die Ausbeutung von Arbeitskraft in der islamischen Rechtsprechung artikuliert und legitimiert wird. Dies setzt zum einen das Studium der osmanischen rechtswissenschaftlichen Diskussionen zu umm al-walad im Kontext der sich entfaltenden islamischen Rechtsprechung voraus und zum anderen die Untersuchung der normativen, soziologischen raison d’être durch Verwandtschaft, Arbeit und Lebenszyklen. Auf der Grundlage der umfangreichen Gerichtsakten des Osmanischen Reiches beabsichtigt er in seinem Projekt, die Einzelschicksale von Frauen aufzuspüren, die vor den osmanischen Gerichten als umm al-walad auftraten (oder sich als solche ausgaben).
Literatur
“Property Between Life and Death. A Legal Debate Over the Property of a Missing Person (gâib) in Eighteenth-Century Ottoman Amid“. In Justice and Statecraft. New Ottoman Legal History, herausgegeben von Huri İslamoğlu und Safa Saraçoğlu. Syracuse, NY: Syracuse University Press, im Erscheinen.
Rendre la justice à Amid. Procedures, acteurs et doctrines dans le contexte ottoman du XVIIIème siècle. Leiden: Brill, 2016.
„Comment al-hajj Mehmet s’est-il approprié un terrain récupéré à la suite de la décrue du Tigre? Le statut d’une terre vacante (arz-ı mübâha) devant un tribunal ottoman (Amid au XVIIIe siècle)“. In Appartenance locale et propriété au nord et au sud de la Méditerranée, herausgegeben von Sami Bargaoui, Cerutti Simona, und Isabelle Grangaud. Aix-en-Provence: IREMAM, 2015.
„Mariage“. In Dictionnaire de l’Empire Ottoman, herausgegeben von François Georgeon, Nicolas Vatin, und Gilles Veinstein. Paris: Fayard, 2015.
“Unacknowledged Memory. The Nineteenth-Century Ottoman Empire and the Ambivalence of National Memory in the Turkish Republic“. In Remembering the Past in Iranian Societies, herausgegeben von Christine Allison und Philip G. Kreyenbroek, 78–94. Wiesbaden: Harrassowitz, 2013.
Zuletzt aktualisiert: 25. April 2016
Professor Sidney Chalhoub
Universidade Estadual de Campinas, Brasilien
ist Professor für Geschichte an der Universidade Estadual de Campinas (Landesuniversität von Campinas) in Brasilien und war zuvor Gastprofessor an der der University of Michigan und an der University of Chicago sowie Gastwissenschaftler an der Stanford University.
Ausgangspunkt seiner derzeitigen Forschungsarbeit ist ein am 7. November 1831 beschlossenes Gesetz, das den Sklavenhandel von Afrika nach Brasilien verbot. Es erklärte alle Afrikaner/innen, die nach diesem Zeitpunkt ins Land gebracht wurden, zu freien Menschen und erließ Strafmaßnahmen gegen Menschenhändler/innen und all jene, die Gefangene käuflich erwarben, obwohl sie wussten, dass diese dem illegalen Handel entstammten. Das brasilianische Parlament verabschiedete das Gesetz auf Druck der britischen Regierung. Anscheinend verfolgten die Behörden jedoch nie die Absicht, es tatsächlich durchzusetzen, denn ihm entgegen standen die Großgrundbesitzer/innen, die durch die Ausweitung des Kaffeeanbaus in den Südprovinzen des Reiches bald noch mehr an Macht gewannen. Man geht davon aus, dass zwischen den frühen 30er Jahren und den frühen 50er Jahren des 18. Jahrhunderts (als ein neues Gesetz dem Sklavenhandel schließlich ein Ende setzte) mehr als 750.000 Afrikaner/innen ins Land geschmuggelt wurden.
Die Nichtbeachtung des Gesetzes brachte eine Reihe gesellschaftlicher Praktiken mit sich, die das herrschaftliche Gewohnheitsrecht untermauerten, Afrikaner/innen zu versklaven; sowohl solche, die uns Land geschmuggelt worden waren als auch ihre in Brasilien geborenen Nachkommen. Um dieses Ziel zu erreichen, verließen sich die Sklavenhalter/innen auf die zurückhaltende Billigung der nachfolgenden Regierungen und die offenkundige Zusammenarbeit mit lokalen Beamt/innen. Zudem wurde die Vorstellung, das Schwarze als Sklaven zu gelten hatten und als solche zu behandeln waren, sofern nicht klare Beweise das Gegenteil belegten, fest im Alltag verankert.
Illegale Versklavung und die Gefährdung der Freiheit waren Teil desselben historischen Prozesses. Aufgrund des herrschaftlichen Gewohnheitsrechts Menschen den Gesetzen zum Trotz zu versklaven, war im 19. Jahrhundert kein/e Afrikaner/in oder dessen/deren in Brasilien geborene Nachkommen – ob schwarz oder pardo (Mulatte), frei oder befreit – vor der Bedrohung seiner oder ihrer Freiheit sicher. Sidney Chalhoub untersucht hierbei sowohl das Vorgehen der Behörden, wodurch das herrschaftliche Recht auf illegale Versklavung letztlich anerkannt wurde, sowie den Umgang der befreiten Afrikaner/innen und ihrer brasilianischen Nachkommen mit dieser Situation.
Literatur
„The Politics of Ambiguity“. In Global Histories of Work, herausgegeben von Andreas Eckert, 183–214. Berlin: De Gruyter Oldenbourg, 2016.
„The Politics of Ambiguity. Conditional Manumission, Labor Contracts, and Slave Emancipation in Brazil (1850s–1888)“. International Review of Social History 60, Nr. 2 (2015): 161–91.
A força da escravidão. Ilegalidade e costume no Brasil oitocentista. São Paulo, SP: Editora Schwarcz, 2012.
„Solidarité et liberté. Les sociétés de secours mutuel pour gens de couleur à Rio de Janeiro dans la seconde moitié du XIXe siècle“. In Brésil, quatre siècles d’esclavage. Nouvelles questions, nouvelles recherches, herausgegeben von Jean Hébrard, 283–307. Paris: Karthala, 2012.
„The Precariousness of Freedom in a Slave Society (Brazil in the Nineteenth Century)“. International Review of Social History 56, Nr. 3 (2011): 405–39.
„Illegal Enslavement and the Precariousness of Freedom in Nineteenth-Century Brazil“. In Assumed Identities. The Meanings of Race in the Atlantic World, herausgegeben von John D. Garrigus und Christopher Morris, 88–115. Arlington, TX: Texas A&M University Press, 2010.
„Costumes senhoriais. Eescravização ilegal e precarização da liberdade no Brasil império“. In Trabalhadores na cidade. Cotidiano e cultura no Rio de Janeiro e em São Paulo, séculos XIX e XX, herausgegeben von Elciene Azevedo, 23–62. Campinas, SP: Editora Unicamp, 2009.
„The Politics of Silence. Race and Citizenship in Nineteenth-Century Brazil“. Slavery & Abolition 27, Nr. 1 (2006): 73–87.
Machado de Assis, historiador. São Paulo, SP: Companhia das Letras, 2003.
“What Are Noses for? Paternalism, Social Darwinism and Race Science in Machado de Assis“. Journal of Latin American Cultural Studies 10, Nr. 2 (2001): 171–91.
Visões da liberdade. Uma história das últimas décadas da escravidão na corte. São Paulo, SP: Companhia das Letras, 1990.
Zuletzt aktualisiert: 19. Oktober 2016
Dr. Olivier Giraud
Centre national de la recherche scientifique, Paris, Frankreich
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lise-CNRS der CNAM (Conservatoire National des Arts et Métiers) in Paris. Er ist Politikwissenschaftler und Soziologe und arbeitet im Bereich der vergleichenden Politikfeldanalyse. Er war an verschiedenen Forschungsvorhaben zur Untersuchung der Beschäftigungs- und Ausbildungspolitik in mehreren europäischen Ländern beteiligt. Seit einigen Jahren arbeitet er im Bereich der vergleichenden Analyse lokaler Pflegesysteme. Er hat gezeigt, wie die nationale und regionale Pflegepolitik auf lokaler Ebene durch unterschiedliche private oder öffentliche Diskurse und Dienstleistungsangebote umgestaltet oder ergänzt wird und in welcher Weise diese lokalen Pflegedienste die Lebensverläufe und gesellschaftlichen Rollen von Männern, besonders aber von Frauen bestimmen. Olivier Giraud interessiert sich auch für die theoretischen Grundlagen der vergleichenden Analyse in den Sozialwissenschaften: innerstaatliche Vergleiche, most different cases etc.
Bei re:work konzentriert er sich auf die Untersuchung der sich ändernden Beschäftigungsnormen aus einem erweiterten Blickwinkel (Brasilien, Frankreich, USA) im Kontext der Globalisierung. Das Forschungsprojekt setzt sich insbesondere damit auseinander, wie sich Beschäftigungsnormen innerhalb der „Grauzone“ entwickeln, dabei verschiedene Bezugsnormsysteme vermischen und stetig verschwommener und mehrdeutiger werden. Unter Einbezug französischer, US-amerikanischer, brasilianischer und mexikanischer Kollegen/innen untersucht das Projekt zugleich die Dynamik der Vergütungsformen, zeitliche Normen, die Transformation von Hierarchie und Autonomie, neue Erkenntnisse innerhalb der Grauzone des Beschäftigungsbereichs sowie die methodologische Dimension dieser Art der vergleichenden Arbeit.
Literatur
„La protection sociale et les échelles de l’action publique. Pour un cadre comparatif renouvelé“. In Les territoires vécus de l’intervention sociale, herausgegeben von Maryse Bresson, Fabrice Colomb, und Jean-François Gaspar, 37–48. Villeneuve d’Ascq: Presses universitaires du Septentrion, 2015.
mit Martino Maggetti. „Methodological Pluralism“. In Comparative Politics. Theoretical and Methodological Challenges, herausgegeben von Dietmar Braun und Martino Maggetti, 125–53. Cheltenham: Edward Elgar, 2015.
Habilitation à Diriger des Recherches: „Citoyennetés recomposées dans la protection sociale – pour une approche scalaire des régimes d’action publique“. Aix-Marseille Université, 2014.
mit Thays Wolfarth Mossi, Frédéric Rey, und Cinara Lerrer Rosenfield. „Les normes d’emploi au défi de l’auto-entreprenariat et des micro-entreprises individuelles. Une comparaison France – Brésil“. Tiers Monde, Nr. 218 (2014): 35–52.
mit Didier Demazière, und Michel Lallement. „Comparer. Options et inflexions d’une pratique de recherche“. Sociologie du travail 55, Nr. 2 (2013): 136–51.
mit Arnaud Lechevalier. „Les femmes au cœur de l’éclatement de la norme d’emploi en Allemagne“. Travail, genre et sociétés, Nr. 30 (2013): 189–94.
„Les défis de la comparaison à l’âge de la globalisation. Pour une approche centrée sur les cas les plus différents inspirée de Clifford Geertz“. Critique internationale 57, Nr. 4 (2012): 89–110.
“Decentralization in France and India. A Comparison“. In Indo-French Perspectives on Local Government and Democracy, herausgegeben von Lucy Baugnet und Girish Kumar, 165–87. New Delhi: Manohar, 2011.
Fédéralisme et relations industrielles dans l’action publique en Allemagne. La formation professionnelle entre homogénéités et concurrences. Paris: Harmattan, 2003.
Zuletzt aktualisiert: 26. April 2016
Dr. Milena Kremakova
Warwick University, Großbritanien
From Worker-Citizens to Global Labour Market Agents: An Oral History Study of the Post Socialist Working Lives of Bulgarian and Ukrainian Seafarers.
erhielt ihren Doktortitel im Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie der University of Warwick, wo sie gleichfalls Forschungsmethoden und soziologische Theorie unterrichtete. Ihre eigenen Forschungen galten bisher den postsozialistischen Transformationsprozessen und ihren Folgen für das Arbeitsleben, mit besonderem Augenmerk auf die Vermarktlichung, Prekarisierung und die Internationalisierung von Arbeit. In ihrer Dissertationsschrift („What market mechanisms mean: Transforming institutions and livelihoods in Bulgarian maritime employment“) untersuchte sie am Beispiel der bulgarischen Schifffahrtsbranche, wie die Umwandlung von Institutionen und Märkten das Arbeitsleben der betroffenen Menschen beeinflusst.
Ihr Forschungsinteresse gilt den postsozialistischen Transformationsprozessen in Osteuropa im Allgemeinen sowie dem Zusammenspiel von lokalen und globalen Mechanismen und Konventionen des Arbeitsmarktes. Sie interessiert sich hierbei besonders für Arbeit im Seefahrtsbereich sowie für Küstengemeinden auf der ganzen Welt. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt zudem der gesellschaftlichen Rolle der Soziologie, den Forschungsansätzen (besonders Ethnografie, Oral History, visuelle Forschungsmethoden) und (nebenbei bemerkt) der Soziologie der Mathematik. Gemeinsam mit dem Doktoranden der University of Warwick, Mark Carrigan, gibt sie das Onlinemagazin The Sociological Imagination heraus (www.sociologicalimagination.org), für das sie auch ihre eigene Kolumne schreibt.
Bei re:work wird sie ihre Forschungen zum postsozialistischen Osteuropa erweitern und im Rahmen einer vergleichenden transnationalen Untersuchung die Existenzgrundlagen in der bulgarischen und ukrainischen Seefahrtsbranche erforschen. Die Studie wird sich damit beschäftigen, inwiefern individuelle Lebensverläufe, Erwerbswege und Berufsidentitäten an der Küste umgestaltet wurden, nachdem die staatlichen Industrien der beiden Länder Teil des globalen Arbeitsmarktes im Seeverkehr wurden. Die Studie wird auf Zeitzeugenerzählungen basieren, die in persönlichen und online geführten Interviews gesammelt werden. Durch die Analyse von Arbeitsleben in einer dynamischen ex-sozialistischen Branche zweier verschiedener Szenarien des Postsozialismus, will diese Studie einen Beitrag zum Verständnis der postsozialistischen Arbeitsmärkte, zu qualitätsbezogenen Aspekten der Arbeit auf See, zu den Wegen aus dem Staatssozialismus sowie zu globalen Mechanismen und den Auswirkungen der Vermarktlichung von Arbeit leisten. Der maritime Arbeitsmarkt ist eine globale Branche, die nationale und kontinentale Grenzen überschreitet; dies ruft nach einer Abstimmung der supranationalen Politik, um die Arbeitsbedingungen besser zu überwachen und das Allgemeinwohl von Arbeiter/innen und lokalen Gemeinden zu verbessern.
Literatur
Sea Change. How Bulgarian Seafarers Became Global Market Agents. Manchester: Manchester University Press, im Erscheinen.
„The “New Spirit of Academic Capitalism.” Can Scientists Create Generative Critique from Within?“ Teorie Vědy / Theory of Science XXXVIII, Nr. 1 (2016): 27–51.
“Trust, Access, and Diverging Notions of ‘Public’ and ‘Private’. A Returning Insider’s Experience of Research in Bulgaria“. Sociological Research Online 19, Nr. 4 (2014): 12.
“Too Soft for Economics, Too Rigid for Sociology, or Just Right? The Productive Ambiguities of Sen’s Capability Approach“. European Journal of Sociology / Archives Européennes de Sociologie 54, Nr. 3 (2013): 393–419.
“What Do Market Mechanisms (Really) Mean? A Study of Maritime Livelihoods after 1989“. In Rethinking Work. Global Historical and Sociological Perspectives, herausgegeben von Rana P. Behal, Alice Mah, und Babacar Fall, 55–72. New Delhi: Tulika Books, 2011.
Zuletzt aktualisiert: 26. April 2016
Professor Carola Lentz
Universität Mainz, Deutschland
ist Professorin für Ethnologie am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit 1987 forscht sie zu Arbeitsmigration, Ethnizität, Geschichte der chieftaincy und des Kolonialregimes, Bodenrecht und Identitätspolitik im Norden Ghanas und in Burkina Faso.
Ihr derzeitiges Forschungsvorhaben beschäftigt sich mit den sich verändernden Lebensläufen, Karrierestrategien und der Heimatverbundenheit der Mitglieder einer im Norden Ghanas entstehenden Mittelklasse. Außerdem leitet sie eine Gruppe von Nachwuchswissenschaftlern/innen, die im Jahr 2010 die Fünfzigjahrfeiern zur Unabhängigkeit in neun afrikanischen Ländern untersucht hat. Seit Herbst 2011 ist sie Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde.
Darüber hinaus hat sie den renommierten Melville J. Herskovits Award 2014 für ihre Monographie Land, Mobility, and Belonging in the West African Savanna (Indiana University Press) erhalten. Der Herskovits Award wird jedes Jahr von der African Studies Association für die beste englischsprachige Publikation im Bereich Afrikanistik verliehen.
Literatur
Familie, Arbeit und soziale Mobilität. Ghanaische Perspektiven. Bd. 4. Re:work Lectures. Boston, MA: De Gruyter, 2020.
mit David Lowe. Remembering Independence. New York, NY: Routledge, 2018.
„Culture: The Making, Unmaking and Remaking of an Anthropological Concept“. Zeitschrift Für Ethnologie 142, Nr. 2 (2017): 181–204.
„African Middle Classes. Lessons from Transnational Studies and a Research Agenda“. In The Rise of Africa’s Middle Class. Myths, Realities and Critical Engagements, herausgegeben von Henning Melber, 17–53. London: Zed Books, 2016.
„‚I Take an Oath to the State, Not the Government.‘ Career Trajectories and Professional Ethics of Ghanaian Public Servants“. In States at Work. Dynamics of African Bureaucracies, herausgegeben von Thomas Bierschenk und Jean-Pierre Olivier de Sardan, 175–204. Leiden: Brill, 2014.
Land, Mobility, and Belonging in West Africa. Natives and Strangers. Bloomington, IN: Indiana University Press, 2013.
Ethnicity and the Making of History in Northern Ghana. Edinburgh: Edinburgh University Press, 2006.
Zuletzt aktualisiert: 04. Juni 2020
Professor Peter Mark
Wesleyan University, Middletown, CT, USA
ist Professor für Afrikanische Kunstgeschichte an der Wesleyan University. Seit 1972 untersucht er die Kulturgeschichte Westafrikas (mit einem Fokus auf die Region Greater Senegambia) mittels der sich ergänzenden Bereiche Geschichte und Kunstgeschichte. Er widmet sich gleichfalls den frühen Kontakten zwischen Europäer/innen und Westafrikaner/innen, wobei er sich die materielle Kultur zu Nutze macht, um die komplexen Beziehungen und Verhaltensweisen zu erklären und zu veranschaulichen, die sich zwischen den verschiedenen Menschen und Kulturen vom späten 15. Jahrhundert bis ins 17. Jahrhundert entwickelten. Er hat Bücher zur Geschichte der Diola im Senegal, der Geschichte der traditionellen Masken im Süden Senegals (Casamance) und zur luso-afrikanischen Kultur und Architektur veröffentlicht. Gemeinsam mit Professor José da Silva Horta (Universidade de Lisboa) hat er das Werk The Forgotten Diaspora veröffentlicht, die Geschichte jüdischer Händler, die sich im 17. Jahrhundert in Senegambia niederließen.
Sein Projekt am Institut beschäftigt sich mit dem transsaharischen und transatlantischen Handel von Klingenwaffen im 16. und 17. Jahrhundert, der die Waffenproduzenten in Nordafrika, Europa und sogar des Indischen Ozeans mit Westafrika verband. Inwiefern ergänzte und belebte dieser Handel die Waffenproduktion der lokalen Schmiede? Wie gelang es den Produzenten von Rohstoffen (durch Bergbau) und Waffen, die Veränderung der globalen Nachfrage für die Produkte ihrer Arbeit zu verfolgen, und entsprechend darauf zu reagieren? Wie entschieden die afrikanischen Kunsthandwerker, welche importierten Produkte sie nacharbeiten würden? Eine eingehende Untersuchung zweier Objektgruppen – erhaltene Klingenwaffen und zeitgenössische Kunstdarstellungen der Kavalleristen, die diese Schwerter nutzten – sollen den Produktionsprozess der Afrikaner/innen veranschaulichen, die diese Schwerter neu gestalteten.
Literatur
„Ransoming, Collateral, and Protective Captivity on the Upper Guinea Coast Before 1650. Colonial Continuities, Contemporary Echoes“. Max Planck Institute for Social Anthropology Working Papers, Nr. 193 (2018): 1–16.
“‘Bini, Vidi, Vici’ – On the Misuse of ‘Style’ in the Analysis of Sixteenth Century Luso-African Ivories“. History in Africa 42 (2015): 323–34.
“African Meanings and European-African Discourse. Iconography and Semantics in Seventeenth Century Salt Cellars from Serra Leoa”. In Religion and Trade. Cross-Cultural Exchanges in World History, 1000-1900, herausgegeben von Francesca Trivellato, Leor Halevi, und Cátia Antunes, 236–66. Oxford: Oxford University Press, 2014.
mit José da Silva Horta. „Being Both Free and Unfree. The Case of Selected Luso-Africans in 16th and 17th Century Western Africa. Sephardim in a Luso-African Context”. Anais de História de Além-Mar XIV (2013): 225–48.
The Forgotten Diaspora. Jewish Communities in West Africa and the Making of the Atlantic World. New York, NY: Cambridge University Press, 2011.
The Wild Bull and the Sacred Forest. Form, Meaning, and Change in Senegambian Initiation Masks. Cambridge: Cambridge University Press, 2011 [1992].
“Two Early Seventeenth-Century Sephardic Communities on Senegal’s Petite Côte”. History in Africa 31 (2004): 231–56.
“Portuguese” Style and Luso-African Identity. Precolonial Senegambia, Sixteenth-Nineteenth Centuries. Bloomington, IN: Indiana University Press, 2002.
Zuletzt aktualisiert: 16. April 2019
Professor Mary Jo Maynes
University of Minnesota, Minneapolis, MN, USA
Young women in the “Great Divergence”: Textile Labor, Consumption, and Marriage in Europe and China between the mid-17th and the mid-19th Centuries.
interessiert sich seit Langem für die soziale und kulturelle Geschichte der Klassen- und Geschlechterverhältnisse im Europa der Moderne sowie für Geschichte der Familie und Generationenbeziehungen. Ein zweites ihrer Interessensgebiete ist Weltgeschichte und hierbei besonders die Beziehungen von Haushalt und globaler Dynamik.
Während ihrer Zeit am Forschungskolleg wird sie mit Professor Ann Waltner zusammenarbeiten. Ihr Projekt konzentriert sich auf den Eintritt junger Frauen ins Erwachsenenleben in China und Westeuropa während der Zeit des so genannten „Europäischen Wunders“ um 1800, auch bezeichnet als die „Große Abweichung“. Die abweichenden Wirtschaftwege, die China und Europa eingeschlagen haben, stehen seit Langem im Mittelpunkt der Diskussion. Ausschlaggebend für das Projekt ist das Interesse an europäischen und chinesischen Familien- und Geschlechtersystemen. Einzelne Aspekte dieser Systeme – Generationenbeziehungen, durch den Lebenszyklus bedingte Übergänge ins Erwachsenenalter und Ehesysteme – haben Auswirkungen auf Haus- und Familienarbeit angesichts sich wandelnder historischer Umstände. Für die Zeit bei re:work beabsichtigen Maynes und Waltner die Untersuchung der Haus- und Erwerbsarbeit junger Frauen (besonders als Arbeitskräfte der Produktion von Baumwolle, Nähseide und Bekleidung), während diese von einem Lebensabschnitt zum nächsten (bzw. in einigen Fällen nicht wechseln) wechseln; von der Tochter zur Ehefrau und vom Elternhaus zum eigenen Haushalt. Das Projekt wird sich auch mit der Nutzung/dem Konsum dieser Textilgüter befassen, die von jungen Frauen durch marktbestimmte und nicht marktbestimmte Mechanismen auf lokaler, regionaler und globaler Ebene erworben werden. Die Untersuchung wird sich zu Teilen auf bestehende historische Datensammlungen zu Haushaltsstrukturen, Löhnen und Preisen stützen, aber überwiegend neue Quellen nutzen, die die Wissenschaftlerinnen und Assistenten/innen zusammentragen, übersetzen und deuten werden, um eine vergleichende Untersuchung der internen Beziehungen in Haushalten sowie der Tätigkeiten und Lebensumstände junger Frauen in diesen Haushalten zu ermöglichen. Zu diesen Quellen zählen: Prozessakten, vor- und beschreibende Texte zur Aufgabenverteilung im Haushalt, Aufzeichnungen zu materiellen Besitztümern, besonders Bekleidung, sowie Belletristik.
Literatur
mit Ann Waltner. “Family History and World History. From Domestication to Biopolitics”. In The Cambridge World History. Introducing World History, to 10,000 BCE, herausgegeben von David Christian, 1:208–33. Cambridge: Cambridge University Press, 2014.
mit Donna R. Gabaccia, Hrsg. Gender History Across Epistemologies. Chichester: Wiley-Blackwell, 2013.
mit Ann Waltner. “Temporalities and Periodization in Deep History. Technology, Gender, and Benchmarks of ‘Human Development’”. Social Science History 36, Nr. 1 (2012): 59–83.
mit Ann Waltner. The Family. A World History. Oxford: Oxford University Press, 2012.
“Age as a Category of Historical Analysis. History, Agency, and Narratives of Childhood”. The Journal of the History of Childhood and Youth 1, Nr. 1 (2007): 114–24.
mit Birgitte Søland, und Christina Benninghaus, Hrsg. Secret Gardens, Satanic Mills. Placing Girls in European History, 1750-1960. Bloomington, IN: Indiana University Press, 2005.
“Gender, Labor, and Globalization in Historical Perspective. European Spinsters in the International Textile Industry, 1750-1900”. Journal of Women’s History 15, Nr. 4 (2004): 47–66.
mit Ann Waltner. “Women’s Life-Cycle Transitions in World-Historical Perspective. Comparing Marriage in China and Europe”. Journal of Women’s History 12, Nr. 4 (2001): 11–21.
Taking the Hard Road. Life Course in French and German Workers’ Autobiographies in the Era of Industrialization. Chapel Hill, NC: University of North Carolina Press, 1995.
Zuletzt aktualisiert: 03. Mai 2016
Dr. Mira Mohsini
Goldsmiths, University of London, Großbritanien
ist promovierte Ethnologin der SOAS (School of Oriental and African Studies), University of London. In ihrer wissenschaftlichen Arbeit beschäftigte sie sich mit muslimischen Kunsthandwerker/innen, die eine Form der Stickerei mit Metalldrähten beherrschen, das so genannte „Zardozi“. Der wichtigste Teil der Feldforschung erfolgte in der Altstadt von Delhi in Indien, wo die Kunsthandwerker/innen seit Generationen leben und arbeiten. Ihre Dissertation untersucht die zunehmende Marginalisierung und Exklusion der städtischen muslimischen Kunsthandwerker/innen, eingebettet in den weiter gefassten „Authentizitätsdiskurs“ in Projekten zur Bildung von Nation und Subjekt. Ihr Fokus richtete sich hierbei auf die Strategien, die die Handwerker/innen nutzen, um sich selber als „authentische (asli) Subjekte“ zu definieren. Hierzu gehörten die Einbindung des Islams in die Vorstellungen zu idealen Arbeitsmethoden, die Konstruktion des „Anderen“ mittels Sprache, um authentisch von nicht authentisch zu unterscheiden, die Konstruktion von Abstammung durch Erzählungen sowohl in linearen als auch nicht linearen zeitlichen Systemen und die Beziehung zum Staat – dem größten Arbeitgeber im Kunsthandwerk in Indien – im Kontext staatlich finanzierter Ausstellungen und Wettbewerbe. Ihr weiteres Forschungsinteresse gilt der historischen Entwicklung der Gemeinschaften städtischer Arbeiter/innen, der Ausübung des Islams in Süd- und Zentralasien, den theoretischen Diskussionen zu Verkörperung, Wirkung und Bildung von Subjektivitäten und der Aneignung und Weitergabe von Fähigkeiten.
Ihr Projekt am Kolleg wird die Kultivierung von Subjektivitäten unter städtischen muslimischen Arbeitern/innen untersuchen, die tief durch die Kultivierung von Arbeit und religiöser Praxis geprägt sind. Es deutet einiges darauf hin, dass seit langem eine Verbindung zwischen der Ausbildung eines Ethos der Arbeiterklasse und Formen der Sufi-Pädagogik besteht. Das Projekt wird auf ethnografischer Ebene untersuchen, inwiefern diese historischen Verbindungen sich heute im Leben der städtischen Kunsthandwerker/innen Indiens manifestieren. Teil dieser wissenschaftlichen Untersuchung ist auch eine Neubewertung von a) dem Verhältnis zwischen den Konzepten Arbeit und Religionsausübung, b) der herrschenden Annahme, dass die städtische muslimische Arbeiterschicht empfänglich für „religiösen Fundamentalismus“ und „Kommunalismus“ ist, und c) die komplexe Konstitution subalterner muslimischer Subjektivitäten.
Literatur
“Crafting Muslim Artisans. Agency and Exclusion in India’s Urban Craft Communities”. In Critical Craft. Technology, Globalization, and Capitalism, herausgegeben von Clare M. Wilkinson-Weber und Alicia Ory DeNicola, 239–58. London: Bloomsbury Academic, 2016.
“Crafts, Artisans and the Nation-State in Delhi”. In A Companion to the Anthropology of India, herausgegeben von Isabelle Clark-Decés und Christophe Guilmoto, 186–201. London: Wiley-Blackwell, 2013.
“Engagement and Disengagement from the Margins. Perceptions of the State by Urban Muslim Artisans in India”. Contemporary South Asia 19, Nr. 3 (2011): 281–96.
mit Robert Lawrence McKenzie. „Rethinking Research Methods. Introduction to the Special Edition“. Anthropology Matters 12, Nr. 1 (2010): 1–5.
“Becoming an ‘Asli Karigar’. The Production of Authenticity Among Old Delhi’s Muslim Artisans”. PhD dissertation, School of Oriental and African Studies, University of London, 2010.
Zuletzt aktualisiert: 03. Mai 2016
Professor Michelle Moyd
Indiana University Bloomington, USA
ist Professorin für Geschichte an der Indiana University in Bloomington, Indiana, wo sie Afrikanische Geschichte lehrt. Sie erhielt ihren Doktortitel 2008 an der Cornell University. Ihre wissenschaftliche Arbeit galt bislang der sozialen und kulturellen Geschichte der afrikanischen Soldaten (Askari) in der Kolonialarmee von Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania. In ihrem ersten Buchprojekt untersuchte sie die Rolle der Askaris als Soldaten der Eroberung Deutsch-Ostafrikas, die aber auch am Ausbau des Staates beteiligt waren, indem sie dazu beitrugen, das Deutsche Reich in Übersee von Grund auf aufzubauen. Ihre Arbeit für den Kolonialstaat ebnete ihnen den Weg, um „einflussreiche Personen“ in der Gesellschaft der Kolonie zu werden. Im Rahmen dieses Prozesses banden sie eine wachsende Anzahl an Menschen an die Kolonialmacht. In kommenden Projekten wird sie sich aus einer vergleichenden Perspektive mit Fragen zur sozialen und kulturellen Geschichte afrikanischer Soldaten während der Kolonialzeit und der Epoche der Unabhängigkeit widmen.
Ihr Projekt bei re:work trägt den Titel „Krieg und Gesellschaft: Koloniale Militärgemeinschaften, Arbeit und Generationen in Afrika, ca. 1890-1968“ und entspringt ihrer früheren Untersuchung der afrikanischen Kolonialsoldaten. Insbesondere wird sie sich mit der vergleichenden Analyse der Beziehungen zwischen Armee und Arbeitssystemen in deutschen, britischen und französischen Kolonialkontexten beschäftigen. Im Rahmen dieses Projekts hofft sie Einblick in die geschlechts- und generationsgebundene Auffassung von angemessener Arbeit innerhalb der kolonialen Militärgemeinschaft zu erlagen. Ein weiteres intellektuelles Ziel ist die Entwicklung eines eindeutigeren Verständnisses der Bedeutung von „Arbeit“ in Militärgemeinschaften.
Literatur
Violent Intermediaries. African Soldiers, Conquest, and Everyday Colonialism in German East Africa. Athens, OH: Ohio University Press, 2014.
“Bomani. African Soldiers as Colonial Intermediaries in German East Africa, 1890-1914”. In German Colonialism Revisited. African, Asian, and Oceanic Experiences, herausgegeben von Nina Berman, Klaus Mühlhahn, und Alain Patrice Nganang, 101–13. Ann Arbor, MI: The University of Michigan Press, 2014.
“Making the Household, Making the State. Colonial Military Communities and Labor in German East Africa”. International Labor and Working-Class History 80, Nr. 1 (2011): 53–76.
“‘We Don‘t Want to Die for Nothing’. Askari at War in German East Africa, 1914-1918”. In Race, Empire and First World War Writing, herausgegeben von Santanu Das, 90–107. Cambridge: Cambridge University Press, 2011.
“‘All People Were Barbarians To The Askari ... ’ Askari Identity And Honor In The Maji Maji War, 1905–1907”. In Maji Maji. Lifting the Fog of War, herausgegeben von James Leonard Giblin und Jamie Monson, 149–80. Leiden: Brill, 2010.
“Askari and Askari Myth”. In A Historical Companion to Postcolonial Literatures. Continental Europe and Its Empires, herausgegeben von Prem Poddar, Rajeev S. Patke, und Lars Jensen, 208–9. Edinburgh: Edinburgh University Press, 2008.
“Becoming Askari. African Soldiers and Everyday Colonialims in German East Africa, 1850-1918”. PhD dissertation, Cornell University, 2008.
Zuletzt aktualisiert: 03. Mai 2016
Professor Qin Shao
College of New Jersey, Ewing Township, USA
ist Professorin für Geschichte am College of New Jersey und Gastwissenschaftlerin an der University of Southern California. Sie hat Artikel zu historischer chinesischer Staatskunst, Chinas frühen Urbanisierungsbemühungen und der Reform der Nach-Mao-Ära in internationalen Zeitschriften veröffentlicht und ist die Autorin von Culturing Modernity: the Nantong Model, 1890-1930 (Stanford University Press, 2004) und Shanghai Gone: Demolition and Defiance in a Chinese Megacity (Rowman & Littlefield, 2012). Für ihre Forschung erhielt sie zahlreiche Stipendien u. a. vom Radcliffe Institute for Advanced Studies der Harvard University, dem Woodrow Wilson International Center for Scholars, der Chiang Ching-Kuo Foundation, dem American Council of Learned Societies, der National Endowment for the Humanities, dem U.S. Department of Education und der National Association of Japan-America Societies. Ihre wissenschaftliche Arbeit hat sie u. a. an der Harvard Law School, der Columbia University, der Stockholm University, dem Institute for Advanced Study in Princeton und der Shanghai University vorgestellt.
Bei re:work wird Qin Shao „Soziale Vertreibung und Wandel von Arbeit und Lebensverläufen im China der Nach-Mao-Ära“ untersuchen. Auf der Grundlage jahrelanger Feldforschung, mit einem interdisziplinären Ansatz und aus globaler Perspektive untersucht dieses Projekt ein neu auftretendes Problem: Inwiefern haben die enormen geographischen und anderweitig bedingten Vertreibungen durch die halsbrecherischen Wirtschaftsreformen im Allgemeinen und die Reform im Wohnungswesen im Besonderen die Arbeit und Lebensverläufe der chinesischen Bevölkerung beeinflusst? Das Projekt untersucht die städtische Bevölkerung der Geburtenjahrgänge ab Mitte der 40er Jahre bis zu den 50er Jahren, deren Verlust des Wohnraums mit dem Verlust des Arbeitsplatzes zusammenfiel. Zum einen aufgrund der abnehmenden Zahl an Staatsunternehmen und zum anderen aufgrund der vom Staat getroffenen Entscheidung zum Rentenalter. Die Studie beleuchtet die Wechselwirkung zwischen sozialem Wandel und individueller Handlungskompetenz.
Literatur
“American Academic Freedom and Chinese Nationalism. An H-Asia Debate”. Positions. Asia Critique 23, Nr. 1 (2015): 41–48.
Shanghai Gone. Domicide and Defiance in a Chinese Megacity. Lanham, MD: Rowman & Littlefield, 2013.
“Building Trust and Boundaries. Fieldwork in Shanghai”. Field Research Method Lab. The London School of Economics and Political Science, 2013.
“Citizens versus Experts. Historic Preservation in Globalizing Shanghai”. Future Anterior. Journal of Historic Preservation, History, Theory, and Criticism 9, Nr. 1 (2012): 16–31.
“Waving the Red Flag. Cultural Memory and Grassroots Protest in Housing Disputes in Shanghai”. Modern Chinese Literature and Culture 22, Nr. 1 (2010): 197–231.
“Bridge Under Water. The Dilemma of the Chinese Petition System”. China Currents 7, Nr. 1 (2008).
“A Community of the Dispersed. The Culture of Shanghai’s Neighborhood Stock Markets”. The Chinese Historical Review 14, Nr. 2 (2007): 212–39.
Culturing Modernity. The Nantong Model, 1890-1930. Stanford, CA: Stanford University Press, 2004.
Zuletzt aktualisiert: 04. Mai 2016
Dr. Pradeep Shinde
Jawaharlal Nehru University, Neu Delhi, Indien
pradeepshinde(at)mail.jnu.ac.in
Dr. Pradeep Shindes Interesse gilt den Kategorien Beschäftigung, Mobilität und Arbeit. Neben diesen Kategorien untersuchte er im Rahmen seiner ethnographischen Forschungsarbeit – die er in im Slum Dharavi in Mumbai zwischen 2004 und 2006 durchführte – gleichfalls Kasten, Verwandtschaftsverhältnisse, Genderfragen und Staatswesen. Dr. Shinde war von 2002 bis 2005 internationaler Fellow der Ford Foundation und erhielt seinen Doktortitel in Ethnologie an der London School of Economics im Januar 2011.
Seine Dissertation untersucht den täglichen Kampf der Kunchikorves, einer Denotified Tribe, die als Nomaden unter den Briten gemäß des „Criminal Tribes Act“ von 1871, das erst im Jahr 1952 aufgehoben wurde, zu den „gemeingefährlichen Stämmen“ gezählt wurden. Er beschäftigte sich u. a. mit ihrer Mobilität in Form von stetig wechselnder Arbeit im formellen und informellen Sektor unter Ausnutzung ihrer familiären Netzwerke. Kurz nach Abschluss seiner Dissertation, erhielt er ein DAAD-Lehrstipendium im Rahmen des „A New Passage to India“-Programms, um am International Centre for Development and Decent work (ICDD) der Universität Kassel für drei Monate (11. April bis 11. Juli 2011) zu unterrichten.
Derzeit ist er an einer Studie zur Lage der Vertragsarbeiter/innen in der Sanitärversorgung beteiligt, die in den Slums von Mumbai für eine Vielzahl von Privatfirmen arbeiten, die von der Gemeindeverwaltung Mumbais, der Brihanmumbai Municipal Corporation (BMC), beauftragt und finanziert werden. Dr. Shinde stellt im Kontext der Privatisierung zur Debatte, dass die BMC zwar ihre Privatisierungsagenda im Rahmen der Sanitärversorgung umsetzt, jedoch nicht die Zahl der Arbeitsplätze verringert, wie gegenteilig behauptet wird. Die BMC schafft auch in den städtischen Slums Arbeitsplätze. Was tatsächlich passiert, ist also nicht die Reduzierung von Arbeitsplätzen, sondern ihre Konzentration in Händen von Privatfirmen, die den Arbeiter/innen gerechte Lebensbedingungen versagen. Dies zeigt also deutlich, so sein Einwand, dass die Gemeindeverwaltung zwiespältig handelt. Während die BMC einerseits Arbeitsplätze schafft, scheitert sie gleichzeitig daran, die Privatinteressen zu zügeln.
Literatur
„Aiming High. Higher Education Among the Kunchikorves of Dharavi“. In Accessing Higher Education. Footprints of Marginalised Groups, herausgegeben von Govardhan Wankhede und Ivan Reid, 110–50. Delhi: Aakar, 2017.
„Our Crippled Identity. United We Need to Stand“. In Dalit, Assertion for Identity. Proceedings of the National Seminar of Dalit Postgraduate and Research Students Held on 23-25 January 1999, in the Indian Social Institute, herausgegeben von Ambrose Pinto, 140–52. New Delhi: Indian Social Institute, 1999.
Zuletzt aktualisiert: 18. April 2018
Professor Jelmer Vos
University of Glasgow, UK
The Kingdom of Kongo under early Colonial Rule: Forced Labor and the Breakdown of a Moral Order.
ist Professor für Geschichte der Old Dominion University in Norfolk, Virginia, an der er einen Großteil seiner Lehrtätigkeit den historischen Beziehungen Afrikas zur restlichen Welt widmet. Seine Forschungsarbeit beschäftigt sich überwiegend mit der Kongoregion im Norden Angolas und erörtert insbesondere den Übergang vom Sklavenexport zur Produktion von Kolonialgütern im Kongo seit den 60er Jahren des 18. Jahrhunderts.
Bei re:work wird er das Leben der Bevölkerung der Kongoregion in der frühen Phase der Kolonialisierung untersuchen. Das Projekt versteht das Königreich Kongo als moralische Gemeinschaft und betrachtet die Aneignung von Handelshäusern, Missionsschulen und entstehenden bürokratischen Strukturen durch die alten und neuen Eliten der kolonialen Welt sowie den schließlichen Zusammenbruch dieser Welt unter dem Druck kolonialer Abgaben und dem Bedarf an Arbeitskräften.
Literatur
“The Growth of the Atlantic Slave Trade on the Windward Coast of Africa”. In The Rise and Demise of Atlantic Slavery and the Slave Trade, herausgegeben von Philip Misevich und Kristin Mann. Rochester, NY: University of Rochester Press, im Erscheinen.
Kongo in the Age of Empire, 1860-1913. The Breakdown of a Moral Order. Madison, WI: The University of Wisconsin Press, 2015.
“Work in Times of Slavery, Colonialism, and Civil War. Labor Relations in Angola from 1800 to 2000”. History in Africa 41 (2014): 363–85.
“Of Stocks and Barter. John Holt and the Kongo Rubber Trade, 1906-1910”. In Global Histories, Imperial Commodities, Local Interactions, herausgegeben von Jonathan Curry-Machado, 77–99. New York, NY: Palgrave MacMillan, 2013.
“From Colonial Revolt to Pre-Colonial History. Reflections on the Kongo Uprising of 1913”. In Das autonomias à autonomia e à independência. O Atlântico político entre os séculos XV e XXI, herausgegeben von Avelino de Freitas de Meneses, 137–52. Ponta Delgada: Letras Lavadas, 2012.
“‘Without the Slave Trade, No Recruitment.’ From Slave Trading to ‘Migrant Recruitment’ in the Lower Congo, 1830-90“. In Trafficking in Slavery’s Wake. Law and the Experience of Women and Children, herausgegeben von Benjamin N. Lawrance und Richard L. Roberts, 45–64. Athens, OH: Ohio University Press, 2012.
“Child Slaves and Freemen at the Spiritan Mission in Soyo, 1880-1885”. Journal of Family History 35, Nr. 1 (2010): 71–90.
mit David Eltis, und David Richardson. “The Dutch in the Atlantic World. New Perspectives from the Slave Trade with Particular Reference to the African Origins of the Traffic”. In Extending the Frontiers. Essays on the New Transatlantic Slave Trade Database, herausgegeben von David Eltis und David Richardson, 228–49. New Haven, CT: Yale University Press, 2008.
Zuletzt aktualisiert: 04. Mai 2016
Professor Ann Waltner
University of Minnesota, Minneapolis, MN, USA
Young women in the “Great Divergence”: Textile Labor, Consumption, and Marriage in Europe and China between the mid-17th and the mid-19th Centuries.
lehrt Geschichte an der University of Minnesota mit Schwerpunkt auf der Geschichte Chinas während des späten Kaiserreiches und besonderem Interesse für Verwandtschaft, Geschlecht und Religion sowie vergleichende und Weltgeschichte. Seit 2005 leitet sie das Institute for Advanced Study, ein universitätsweites interdisziplinäres Forschungszentrum. Von 2000 bis 2005 war sie Herausgeberin des Journal of Asian Studies.
Bei re:work wird sie gemeinsam mit Mary Jo Maynes an einem Projekt zum Übergang junger Frauen ins Erwachsenenalter in China und Westeuropa um 1800, während der Zeit des so genannten „Europäischen Wunders“ zusammenarbeiten. Das Projekt untersucht die Haus- und Erwerbsarbeit junger Frauen (besonders als Arbeitskräfte der Produktion von Baumwolle, Nähseide und Bekleidung), während diese von einem Lebensabschnitt zum nächsten wechseln (bzw. in einigen Fällen nicht wechseln); von der Tochter zur Ehefrau und vom Elternhaus zum eigenen Haushalt. Das Projekt wird sich auch mit der Nutzung/dem Konsum dieser Textilgüter befassen, die von jungen Frauen durch marktbestimmte und nicht marktbestimmte Mechanismen auf lokaler, regionaler und globaler Ebene erworben werden. Die Untersuchung wird sich zu Teilen auf bestehende historische Datensammlungen zu Haushaltsstrukturen, Löhnen und Preisen stützen, aber überwiegend neue Quellen nutzen, um die internen Beziehungen in Haushalten sowie die Tätigkeiten und Lebensumstände junger Frauen in diesen Haushalten zu beleuchten. Zu diesen Quellen zählen: Prozessakten, vor- und beschreibende Texte zur Aufgabenverteilung im Haushalt, Aufzeichnungen zu materiellen Besitztümern, besonders Bekleidung, sowie Belletristik.
Literatur
mit Mary Jo Maynes. “Family History and World History. From Domestication to Biopolitics”. In The Cambridge World History. Introducing World History, to 10,000 BCE, herausgegeben von David Christian, 1:208–33. Cambridge: Cambridge University Press, 2014.
mit Mary Jo Maynes. The Family. A World History. Oxford: Oxford University Press, 2012.
mit Mary Jo Maynes. “Temporalities and Periodization in Deep History. Technology, Gender, and Benchmarks of ‘Human Development’”. Social Science History 36, Nr. 1 (2012): 59–83.
“Life and Letters. Reflections on Tanyangzi”. In Beyond Exemplar Tales. Women’s Biography in Chinese History, herausgegeben von Joan Judge und Ying Hu, 212–29. Berkeley, CA: University of California Press, 2011.
mit Qin Fang, und Linda Pearse. “Performing Matteo Ricci. The Map and the Music”. Ming Studies 2010, Nr. 62 (2010): 1–24.
“Remembering the Lady Wei. Eulogy and Commemoration in Ming Dynasty China”. Ming Studies 55, Nr. 1 (2007): 75–103.
mit Mary Jo Maynes. “Women’s Life-Cycle Transitions in World-Historical Perspective. Comparing Marriage in China and Europe”. Journal of Women’s History 12, Nr. 4 (2001): 11–21.
Getting an Heir. Adoption and the Construction of Kinship in Late Imperial China. Honolulu, HI: University of Hawaii Press, 1990.
Zuletzt aktualisiert: 09. Mai 2016
Professor Michael Wildt
Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland
michael.wildt(at)geschichte.hu-berlin.de
Buchhändlerlehre, Berufstätigkeit im Rowohlt-Verlag, Studium der Geschichte, Soziologie und Theologie an der Universität Hamburg; 1992 - 1997 wiss. Mitarbeiter an der Forschungsstelle für die Geschichte des Nationalsozialismus in Hamburg; 1997 - 2009 wiss. Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung, seit 2009 Professor für Deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkt im Nationalsozialismus an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Editorial Board of „Yad Vashem Studies“; Mitherausgeber der Zeitschriften „Historische Anthropologie“ und „WerkstattGeschichte“, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates des Instituts für Zeitgeschichte, München.
Im Rahmen seines Fellowships bei re:work wird er sich mit Arbeit im Nationalsozialismus beschäftigen. Arbeit war ein zentraler Begriff des Nationalsozialismus, der ganz unterschiedliche soziale, politische und kulturelle Praxen bezeichnete: Innerhalb der herzustellenden „Volksgemeinschaft“ diente „Arbeit“ als zentrales Praxisfeld von Inklusion der „Volksgenossinnen und Volksgenossen“. In den Konzentrationslagern der Vorkriegszeit bildete Arbeit das entscheidende Mittel der „Erziehung“, um politische (nicht-jüdische) Gegner in „Volksgenossen“ zu verwandeln. Zugleich war Arbeit in den Konzentrationslagern ein Instrument der Demütigung und Gewalt. Zwangsarbeit von ausländischen Arbeiterinnen und Arbeitern wie KZ-Häftlingen wurde die entscheidende Ressource für die Fortführung der Rüstungsproduktion im Krieg.
Nicht zuletzt diente die Feststellung von angeblicher Arbeits- bzw. Nichtarbeitsfähigkeit den Tätern als entscheidendes Selektionskriterium über Leben und Tod von Juden, aber ebenso von Roma und Sinti, sowjetischen Kriegsgefangenen, KZ-Häftlingen, Zwangsarbeitern. Diesen vielfältigen Dimensionen der Arbeit im Nationalsozialismus soll das Projekt nachgehen.
Literatur
mit Christoph Kreutzmüller, und Moshe Zimmermann, Hrsg. National Economies. Volks-Wirtschaft, Racism and Economy in Europe Between the Wars (1918 - 1939/45). Newcastle upon Tyne: Cambridge Scholars Publishing, 2015.
mit Marc Buggeln, Hrsg. Arbeit im Nationalsozialismus. München: De Gruyter Oldenbourg, 2014.
„Der Begriff der Arbeit bei Hitler“. In Arbeit im Nationalsozialismus, herausgegeben von Michael Wildt und Marc Buggeln, 3–24. München: De Gruyter Oldenbourg, 2014
Geschichte Denken. Perspektiven auf die Geschichtsschreibung heute, Hrsg. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2014.
Hitler’s Volksgemeinschaft and the Dynamics of Racial Exclusion. Violence Against Jews in Provincial Germany, 1919-1939. Übersetzt von Bernard Heise. New York, NY: Berghahn, 2012.
mit Alf Lüdtke, Hrsg. Staats-Gewalt. Ausnahmezustand und Sicherheitsregimes. Historische Perspektiven. Göttingen: Wallstein, 2008.
mit Ulrike Jureit, Hrsg. Generationen. Zur Relevanz eines wissenschaftlichen Grundbegriffs. Hamburg: Hamburger Edition, 2005.
Vom kleinen Wohlstand. Eine Konsumgeschichte der fünfziger Jahre. Frankfurt am Main: Fischer, 1996.
Zuletzt aktualisiert: 12. Mai 2016
Professor Aloys Winterling
Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland
aloys.winterling(at)geschichte.hu-berlin.de
ist seit 2009 Professor für Alte Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuvor war er Professor für Alte Geschichte an den Universitäten Bielefeld und Basel/Schweiz sowie Professor für Alte Geschichte und Historische Anthropologie an der Universität Freiburg/Brsg. Im Studienjahr 2006/7 war er Stipendiat des Historischen Kollegs, München. Seine Forschungsinteressen gelten vergleichenden Analysen von Hof und Monarchie im frühneuzeitlichen Europa und in der griechisch-römischen Antike, methodischen Problemen historischer Biographie und historischer Anthropologie sowie der politischen Integration und Selbstdeutung antiker Gesellschaften.
Literatur
„Wie modern war die Antike? Was soll die Frage?“ In Geschichte Denken. Perspektiven Auf Die Geschichtsschreibung Heute, herausgegeben von Michael Wildt, 12–33. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2014.
mit Natascha Sojc, und Ulrike Wulf-Rheidt, Hrsg. Palast und Stadt im severischen Rom. Stuttgart: Steiner, 2013.
„Probleme historischer Biographie am Beispiel des Kaisers Caligula“. Historische Anthropologie 20, Nr. 2 (2012): 186–99.
Caligula. A Biography. Übersetzt von Deborah Lucas Schneider, Glenn W. Most, und Paul Psoinos. Berkeley, CA: University of California Press, 2011.
Zwischen Strukturgeschichte und Biographie. Probleme und Perspektiven einer neuen römischen Kaisergeschichte zur Zeit von Augustus bis Commodus, Hrsg. München: Oldenbourg, 2011.
Politics and Society in Imperial Rome. Übersetzt von Kathrin Lüddecke. Malden, MA: Wiley-Blackwell, 2009.
Historische Anthropologie, Hrsg. Stuttgart: Steiner, 2006.
Aula Caesaris. Studien zur Institutionalisierung des römischen Kaiserhofes in der Zeit von Augustus bis Commodus (31 v. Chr.-192 n. Chr.). München: Oldenbourg, 1999.
Zuletzt aktualisiert: 12. Mai 2016